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Franco Columbu: Vom Schafhirten zum Terminator

"Die gute Definition und Bizepshöhe brachte Franz Colombo aus Italien den achten Platz ein", meldete "Der Muskelbilder" 1965 von der Stuttgarter Bodybuilding-Herbstmeisterschaft in Stuttgart. Der in den damaligen Zeitschriften stets mit eingedeutschtem Namen bezeichnete Columbu hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen eindrucksvollen Lebensweg hinter sich. 1941 auf Sardinien geboren, musste er als Kind Schafe hüten, kam als Gastarbeiter nach Deutschland und arbeitete auf dem Bau, bevor er als erster Ausländer die auch von Einheimischen gefürchtete Taxiprüfung in München bestand.

 

Harry Gelbfarb (l.) und Franco Columbu beim gemeinsamen Training in Gold's Gym in den Achtziger Jahren (Foto: Sammlung Steinmüller)

In Deutschland betrieb Columbu Boxen, Bodybuilding und Kraftsport. So trat er im April 1965 bei einem Kraftvergleichskampf in Harry Gelbfarbs Studio in Nürnberg außer Konkurrenz an, und zusammen mit dem damaligen deutschen Meister Helmut Riedmeier. "Unter dem Beifall des sehr sachverständigen Publikums Riedmeier 300 Pfund und Colombo 280 Pfund (bei einem Körpergewicht von nur 66 kg eine hervorragende Leistung)," schrieb die Kraftsportrevue über das Ereignis. Die beste Leistung eines regulären Teilnehmers betrug 260 Pfund. Beim abschließenden Bodybuilding-Wettkampf erregten der Münchner Georg "Auerox und Colombo durch ihre ungeheuere Definition Bewunderung und wurden mit stürmischem Applaus verabschiedet", so die Zeitschrift.

Der Auftritt in Stuttgart ein halbes Jahr später brachte Columbu nicht nur den achten Platz ein, sondern er traf zum ersten Mal jenen Mann, in dessen Gefolge er den weiteren sozialen Aufstieg meisterte: Der achtzehnjährige Arnold Schwarzenegger trat zum ersten Mal bei einem Wettkampf außerhalb Österreichs an. Die beiden schlossen Freundschaft und trainierten zusammen in München. Später holte Schwarzenegger ihn nach Kalifornien und teilte mit ihm in der ersten Zeit das Appartment.

In den USA arbeitete Franco Columbu als Chiropraktiker, wurde Mr.-Olympia-Gesamtsieger und mehrfacher Weltmeister im Kraftdreikampf. Auch im Filmgeschäft feierte er bescheidene Erfolge. Im Terminator von 1984 spielt er in einer sekundenkurzen Szene einen Roboter, der in der finsteren Zukunft den verbliebenen Menschen mit Dauerfeuer einheizt. In dieser Zeit trafen sich Gelbfarb und Columbu wieder: Nach seinem Umzug nach San Clemente trainierte Gelbfarb regelmäßig im Gold's Gym in Los Angeles, wo er seine alten Bekannten Arnold und Franco traf.

 

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