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 Dreimal in der Woche zwei Stunden trainiert

Einmal im Monat wurde das Gewicht gemessen, außerdem wurden die Körpermaße erfasst, so die Umfänge von Bizeps, Brust und Oberschenkel. Wenn notwendig, wurde dabei das Trainingsprogramm modifiziert. Die Schüler kamen in der Regel dreimal die Woche für zwei bis drei Stunden. Anders wie damals im Sportverein üblich, aber heute die Regel im Fitnesstudio, trainierten die Schüler zu unterschiedlichen Uhrzeiten und zogen danach wieder ihrer Wege, ohne dass sie sich als Gemeinschaft verstanden hätten.

Dafür zahlten die Schüler 10 DM im Monat, ein erheblicher Betrag zu Zeiten, als viele von ihnen als Lehrlinge 40 oder 50 DM in der Woche verdienten. Gelbfarbs Einnahmen blieben trotzdem bescheiden: „Obwohl damals mit diesem Sport nicht nennenswert Geld zu machen war, hatte ich großen Spaß an der Sache“, schrieb er später über seine Anfangsjahre. Zu Beginn hatte er rund 20 Schüler, deren Zahl sich verdoppelte.

 

 

Gutschein für ein Probetraining in Deutschlands erstem Bodybuilding-Studio. (Scan: Steinmüller)

 

"Ich war totale Kriegsware"

Doch was begeisterte die jungen Burschen an diesem neuartigen Sportangebot? Viele trieb der Wunsch an, Muskelmasse aufzubauen und an ihrem Aussehen zu arbeiten.„Ich war totale Kriegsware“, schildert ein agiler 70-Jähriger seine Beweggründe. „Meine Mutter rechnete nach meiner Geburt nicht damit, dass ich überleben würde." In seiner aktiven Zeit als Ringer wog er bei 164 cm Körpergröße nie mehr als 50 kg. Ein anderer Schüler besitzt noch Fotos, auf denen er Ende der Fünfziger mit durchtrainierten Oberarmen am italienischen Strand posiert. „Adria-Muskel haben wir das genannt“, kommentiert spöttisch der damalige Gewichtheber Karl-Heinz Rüd die Motive der ersten Bodybuilder. Er war auf Gelbfarbs Studio aufmerksam geworden, als er neue Wege zum Kraftaufbau für seine Sportart suchte, weil ihm die ewig gleichen Übungen nicht mehr genügten. „Wir haben bei Harry mit Kurzhanteln Dinge trainiert, auf die andere nicht geachtet haben,“ erzählt Rüd.

 

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