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Sabina Gelbfarb: Vergebliche Hoffnung auf die Aussöhnung

 „Von deiner Mutter, die dich endlich wieder hat“, schreibt Sabina Gelbfarb in einem Brief vom 16. September 2004 an ihren Sohn. Doch Harry Gelbfarb entzieht sich ihrem Werben. Zu tief sitzen die seelischen Wunden, die seine leibliche Mutter schlug, als sie Harry nach seiner Geburt ins Waisenhaus gab.

 

Anfang des Briefes, den Sabina Gelbfarb im Jahr 2004 an ihren Sohn schrieb. (Scan: Steinmüller)

Ihr Sohn erzählt noch fünfzig Jahre später, dass seine Mutter ihn eigentlich abtreiben wolle. Sabina Gelbfarb ist 19 Jahre alt und ledig, als sie Harry zur Welt bringt. Der Kindsvater ist Christ. Der streng jüdisch gläubige Vater von Sabina droht seiner Tochter, sie zu verstoßen, wenn sie nicht ihren Sohn ins Waisenhaus bringt.

Das Wiedersehen abgelehnt

Acht Jahre nach der Geburt von Harry heiratet Sabina am 31. Juli 1938 einen Elektromechaniker. Vier Wochen zuvor hatten alle Österreicher nach der Machtübernahme durch die Nazis die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Sabina und ihrem Mann gelingt die Ausreise nach Palästina, wo sie sich in Haifa niederlassen und zwei Kinder bekommen. Nach der Jahrtausendwende versucht Sabina sich mit Harry auszusöhnen. Neben dem Brief schickt sie Harry ein in Holz gebundenes Fotoalbum ihrer Familie in Israel. Seine beiden Halbschwestern besuchen Harry in Zell und bitten ihn um ein Wiedersehen mit seiner Mutter. Doch Harry, der vermutlich schon von seiner tödlichen Krankheit weiß, lehnt ab.

 

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